Sport und Zivilisationskrankheiten

Wie beeinflussen Sport und Bewegung unsere Gesundheit? Von Denise Müller, Dipl.-Sportwissenschaftlerin Dass Sport und Bewegung wichtig sind und unseren Körper fit halten, weiß eigentlich fast Jeder. Doch wie beeinflusst eine dosierte und regelmäßige Bewegung wirklich unsere Gesundheit? Gerade an den klassischen Wohlstands-Erkrankungen unserer Zeit lassen sich die positiven Einflüsse eines ausgewogenen Gesundheitstrainings und Bewegung allgemein gut verdeutlichen. Hypertonie (Bluthochdruck) Geht man zunächst von einem gut medikamentös eingestellten Blutdruck aus, spielt neben einer gesunden und ausgewogenen Ernährung eine regelmäßige und richtig dosierte Bewegung und damit eine geregelte sportliche Belastung des Kreislaufs eine enorme Rolle zur Behandlung einer Hypertonie. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass schon im Vorfeld Risikopatienten vor einer tatsächlichen Erkrankung bewahrt werden können, wenn sie in ihrem Alltag regelmäßig Ausdauersport treiben. Auch bereits bestehende Bluthochdruck-Werte lassen sich mit Sport senken und manchmal können lang eingenommene Medikamente reduziert oder sogar abgesetzt werden. Sinnvolle Sportarten mit einer mäßigen Ausdauerbelastung sind Joggen, Schwimmen, Nordic Walken, Radfahren, Skilanglauf oder z.B. Wandern. Natürlich können auch Ballsportarten (wie Tennis) positiv wirken, jedoch sollten diese dann gemäßigt und mit nicht zu viel Eifer ausgeführt werden. Die sportliche Betätigung sollte bestenfalls 3-5 Mal die Woche für mindestens 30 Minuten stattfinden und ein langsamer Einstieg in Belastungsdauer und Geschwindigkeit gewährleistet sein. Arthrose Wenn Gelenke schmerzen, anschwellen und steif werden, denkt man nicht gerade daran, diese aktiv zu! Doch gerade Sport ist hier das beste Mittel gegen die aufkommenden Schmerzen. Gerade der Bewegungsmangel ist die größte Gefahrenquelle für eine aufkommende Arthrose. Natürlich empfehlen sich auch hier die oben genannten, moderat ausgeführten Sportarten, um unseren Körper aus dem Teufelskreis zu ziehen. Eine regelmäßige Belastung der Knorpelstruktur im Gelenk treibt den Stoffwechsel an und sorgt für eine bessere Versorgung von Nährstoffen für diese Strukturen. Bleibt der Bewegungsapparat inaktiv, nimmt die Muskulatur ab, die Gelenkkapsel schrumpft und jede Bewegung wird zur Qual. Optimal schonende Belastungen kann man beim Schwimmen, beim Aqua-Jogging oder bei einer Aqua-Fitness-Einheit erzielen, da durch den Wasserauftrieb die Belastung auf den gesamten Bewegungsapparat um ein Vielfaches reduziert wird. Diabetes Typ II Körperliche Aktivität braucht Zucker, um die Leistung auf ein bestimmtes Niveau zu bringen oder sie aufrecht zu erhalten. Dies ist ein Grundsatz, der jedem Diabetes-Patienten zu Gute kommt. Denn soll sich ein Muskel bewegen, sprich kontrahieren,  verbraucht er Glucose. Dies bezieht er aus den vorhandenen Glucose- oder Stärke-Speichern in den Zellen. Sind diese Depots leer, greift der Körper auf den im Blut vorhandenen Blutzucker zurück und senkt somit den Spiegel. Dies  hat zur Folge, dass weniger Insulin gespritzt werden muss, Medikamente reduziert werden können und sogar Körpergewicht - also vorhandene "Speicher" - abgebaut werden können. Auch hier steht wieder der Ausdauer-Sport an erster Stelle wie Schwimmen, Radfahren, Joggen oder Nordic Walking. Der Einstieg soll gerade bei nichttrainierten Patienten wieder sanft und maßvoll erfolgen und unter Kontrolle des behandelnden Arztes geschehen.

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